Ein schöner warmer Sommerabend des Jahres 1982. Ich saß zu Hause auf der Terrasse, spielte mit meinem Sohn Patrick, ließ ihn Erfahrung und Wissen sammeln und hatte meinen Spaß daran, als das Telefon klingelte und sich Freund Norbert meldete. Das war einer von der “ARGE für Fachausstellungen” am Wiener Loquaiplatz 13, der Gruppe um Gerd Hofmann, jener Mann, welcher die Niki-Lauda-Show organisiert hatte, bei der ich nicht gerade eine unwesentliche Rolle eingenommen hatte. Dieser Norbert, Norbert Mayerhofer war sein vollständiger Name, fragte mich, ob ich für ihn, beziehungsweise für Gerd nicht noch ein wenig Zeit übrig hätte, im Messepalast in Wien liefe die Ausstellung UNISPACE, ich hätte davon sowieso bereits gehört. Er selbst sei für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, aber wir hätten in Österreich ein Problem mit den ausländischen Privat-Stationen. Die Mitarbeiter und Journalisten müssten ebenfalls betreut werden, dem ORF könnte man das nicht zumuten (man schrieb damals 1982!). Vor allem die NGO-Vertreter könnten ein Problem werden. Das war damals noch ein “heißes Eisen”: Die Journalisten der privaten TV- und Radiostationen hätte man “geschluckt”, aber die der “Non Governmental Organisations”! Wer waren denn die, wo standen denn die, was wollten diese denn! Man darf nicht vergessen, dass es damals für uns Österreicher und einen Großteil Europas nur die TV- und Radio-Monopolunternehmen gab, wie etwa den ORF oder die ARD und den ZDF. Im großen Rest der Welt (bis auf die UdSSR) war dieses Problem unbekannt. Dass es in New York etwa ein Kabelfernsehen gab, welches sich ganz stolz “Cable News Network” nannte, “CNN”, war in unseren Breiten nur einer verschwindenden Minderheit bekannt und sollte genauso bleiben. Kevin Sanders, der CNN-Mitarbeiter, forderte hier in Wien, in “Vienna”, allerdings den gewohnten “Service”, wollte ein Kamerateam zur Verfügung, so wie drüben, über dem Teich. Also erklärte ich mich bereit, diesen Service zu übernehmen. Damals konnt man es sich nicht vorstellen, welche Rolle diese NGO´s weltweit spielen würden. Einige wenige ahnten es bereits, sahen den Weg auch voraus, blieben aber das, was man immer schon als “fleißige Ameisen” bezeichnete. Wie schon beschrieben, die Ausstellung samt Kongress lief bereits, das Publikum kam und ging. Innerhalb eines Tages stellte ich neben meiner freiberuflichen ORF-Tätigkeit alles auf die Beine, was man damals unter medialer Öffentlichkeitsarbeit verstehen konnte. Das Ergebnis kann man im Folgenden lesen und sehen, ungeschnitten, als zeitgeschichtliches Dokument, so wie es über die Zeiten erhalten geblieben ist. Ich tat mich damals zusammen mit einer Firma namens Cinevision, die ein Kamerateam stellte, und schon konnte es losgehen. Die folgenden 15 Filme entstanden alle in den Hallen der Wiener Hofburg und im ehemaligen Messepalast. Interviewpartner waren zum Beispiel Klaus Peter Heiss, ein prominenter Internationaler aus Brixen, Wissenschafter und Politiker, Dr. Carl Sagan (Astrophysiker, Sachbuchautor), Frau Patty Mancini (Vize-Präsidentin Rockwell International, USA) und vor allem Peter Jankowitsch (Vorsitzender der Weltraumkommission der Vereinten Nationen und federführend für die Organisation von Konferenz und begleitende Ausstellung der UNISPACE) – sie alle waren zu organisieren. Da darf ich selbstverständlich die Konferenzteilnehmer aus der damaligen UdSSR nicht vergessen, die ich auf Bitten Gerd Hofmanns hin besonders zu betreuen hatte. Woraus sich auch über die UNISPACE hinaus Beziehungen ergaben. Zu den DDR-Wissenschaftern in Baikonur oder zum Chef der Aeroflot-Flotte in Europa. Diese Beziehungen hielten allerdings nur bis zur Invasion der Sowjet-Union in Afghanistan. Schade. Heute schreiben wir 2020 – und hoffen, dass die Vereinbarungen, die im Jahre 1982 aus Anlass der UNISPACE 82 in Wien getroffen wurden, längeren Bestand haben werden.