Auf dem Weg zum “Museum”, zur volkskundlichen Sammlung Bad Mitterndorfs, kommt man auch am Lusthaus des lokalen Baders vorbei. Im Keller dieses Klein-Hauses befand sich die Selcherei. Die Mitterndorfer Altvorderen waren hier also bestens aufgehoben. Um das nachzuempfinden bräuchte man sich hier nur einzumieten, für ein paar Tage und Nächte.
Da hat er also gelebt, der Herr Bader, “da Boda” auf gut Obersteirisch
oder Salzkammergutlerisch. Auf der einen Seite der Salza. Dieser Fluss
hat ja die beiden Mitterndorfs getrennt. Diese Trennung konnte ich noch
leicht verspüren. Es gab da Unterschiede, besser geschrieben: Die
Unterschiede konnte ich erahnen, konnte ich fühlen und spüren. Im
Folgenden habe ich mich bemüht, Fotos zu machen, die einem Betrachter
einfach nur Gegend mitteilen, nicht versuchen irgendwelche Stimmungen
mitzuteilen. Das gilt besonders für die überraschenden, vielfältigen
Bilder des Museums. Insbesondere für jene Teile, die zeigen, was man in
vergangenen Tagen mit der Mitterndorfer Jugend inklusive Kleinkindern
alles aufgeführt hat, um sie auf “Schiene” zu bringen. Da schweigt ja
die herkömmliche Geschichtsschreibung. Zeugen von Zeiten gibts ja nur
sehr elitär. Aber – Gott-sei´s‑gedankt – es gibt ja noch sogenannte
“Heimatkundler”, welche ohne Emotionen und ohne Instrumentalisierung
Leben als Museum und Chronik auffassen, so wie die Familie Strick. Ida
und Regina führen das Lebenswerk Franz Stricks unermüdlich fort. Ich
möchte den Beiden aus ganzem Herzen dafür danken.
In diesem Haus hab ich nur kurz geschlafen, zwei oder drei Nächte. Es
waren tatsächlich museale Nächtigungen. Im ersten Stock. Nächte, die ich
gemeinsam mit der “Habergoass”
verbracht habe, oder mit “Ritter, Tod und Teufel”. Das Museum war
damals noch großteils im Dachboden untergebracht. Vor der “Habergoass”
hatte ich den größten “Spundus”.
Die “Habergeiss” machte auf mich starken Eindruck. Damals. Sie ist auch
auf den Bildern zu finden. Sehr versteckt. Zu finden ist sie natürlich,
in ihrer belebten Wirklichkeit, erst bei den berühmten “Perchtenläufen” während der rauen Nächte und schönen Tage. Vor allem in Bad Mitterndorf.