Mit der Digitalisierung verhält es sich so wie mit Corona: Es gibt keine politischen und geografischen Grenzen, keine Vorgaben von Evolution und Rassen und Kulturen. Unabhängig von Herkunft, von Nationalität bekommt jeder seine Chance. Auch das kleine Lebewesen in diesem Lande namens Österreich. Jedes sollte seine große Chance erhalten. Das werden in den nächsten Jahren all jene zu spüren bekommen, welche gerade in Zeiten einer Pandemie erst munter werden, aufwachen, analoge Paradiese schwinden sehen und mit einer letzten Kräftesammlung analoge Ideen zusammensuchen, diese ins Digitale transferieren und sich danach insgeheim verwundert geben müssen. Der Glaube, dass irgendeine “Idee” durch “Computer” machbar und rettend wäre, wird sich als “Irrglaube” herausstellen und noch einige Jährchen weiterhin als irre geglaubt und konkordatsmäßig diskutiert werden. Mit dieser Art von staatsrechtlichen Verträgen haben die Bewohner des Mini-Österreich ihre eigenen Erfahrungen. Sie werden aus der Welt der Einfaltspinsel geholt und erhalten tatsächlich Chancen, nicht nur für sich etwas zu tun, sondern darüber hinaus für ihre Zukunft und für die Zukunft ihrer Nachfahren! Sie sollen die Möglichkeit bekommen, sich in den Ortschaften und kleinen Gemeinden zusammenzuschließen und gemeinsam Energie zu schöpfen. Damit wäre auch der Grundstein gelegt für ein webähnliches Energie-Netz! Wo jeder für den anderen, seinen Nachbarn sozusagen, Energie produziert, wenn er selber sie gerade nicht benötigt. Soziale Energie.
Der Mensch wird sich in seinen Grenzen freier fühlen können, wenn Automobile angetrieben von Verbrennungskraftmaschinen durch “autonome PCs auf 4 Rädern” (oder mehr) abgelöst sein werden. Dann erst werden Menschen begreifen und erfassen können. Wenn plötzlich über eine Million Menschen weltweit pro Jahr nicht mehr Opfer vom Auto-Genozid sein werden. Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich habe aktiv die asoziale Mobilität mitaufgebaut. Begonnen mit der Niki-Lauda-Show, über Hunderte Hörfunk- und Fernsehspots, über Doku-Filmchen für diverse Konzerne und Ähnliches, bei motorsportlichen Veranstaltungen, auf dem Motocross-Parcours hinter dem damals prominenten Heinz Kinigardner auf der Hinterachse stehend – nur eine von vielen, vielen Erinnerungen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diesen Wandel zur Vernunft noch miterleben darf, dass ich diesen gigantischen Lernschritt mitvollziehen und die Unvernunft hinter mich lassen darf. Es ist ein elementares Erleben, die seit dem großen Krieg und dem Niedergang der Despotenfamilien unterdrückte Geburtsstunde der Sozialen Mobilität zu erfahren, Mobilität ohne psychische Belastungen durch Darstellungszwang.
Schnelles Geld verwandelt Menschen, macht sie leichtfertiger, vulgärer, genussfreudiger und risikobereiter. Geld wurde und wird zur Religion. Die Qualität des Geldes bemisst sich allein an der Quantität. Der ökonomische Wert einer Socke entspringt beispielsweise aus meinem Begehren konfrontiert mit dem Begehren eines anderen – also aus einer Wechselwirkung und schafft so ökonomischen Wert. Der Wert des Geldes ändert sich allerdings durch Digitalisierung, durch Bargeldlosigkeit. Geld vernichtet schlussendlich alle Werte und ersetzt sie durch Geldwerte. Bis das Geld sein Bares los wird. Das wird der Moment des nächsten Erlebens.
Im Augenblick – 2020/2021 – wird versucht, aus den Lehren der Vergangenheit zu lernen: “soziale Netze” testen augenblicklich, sich selbst zu regulieren. Dass jeder Einzelne besser ist als ein Spezialist, dass jeder etwas Besser weiß, dass jeder ein Wenn und Aber hinzufügen kann, dass Besserwisserei ins Höchst erhoben wird, dass Anarchisches zur Unregel geadelt wird und das “Netz” sich das “soziale” Kostüm umwirft, das alles bildet den Rückschritt in Jahrhunderte: die (elektronische) Stammtisch/Biertisch-Runde von einstens mit all ihren Wirkungen und Nebenerscheinungen, ganz primitiv transferiert aus der analogen Welt, ein letzter Versuch Analoges im Digitalen anzusiedeln.
Die fleißigen Ameislein im Hintergrund lassen sich aber nicht beirren: Das Digitale wird im Analogen heimisch, so wie es anscheinend immer schon war. Es wird tatsächlich allerhöchste Zeit, Geschichte mit Wissen zu synchronisieren. Es wird allerhöchste Zeit, Neues zuzulassen.